"In
einer Gesellschaft, die hohe Mobilität und Flexibilität
verlangt, haben Familienwerte Konjunktur. Familie wird als zuverlässiges
soziales Netz wahrgenommen", erklärt Ursula von der Leyen,
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Gleichzeitig sei die Kernfamilie vielfach zu klein geworden für
ihre großen Aufgaben. "Von den Vier- und Fünfjährigen
wachsen knapp 30 Prozent ohne Geschwister auf. Wir können diese
Großfamilie nicht zurücksehnen, aber wir können aus den
Prinzipien von Familien lernen, um heute den Kreislauf des Gebens
und Nehmens zwischen den Generationen wieder zu beleben", so
die Ministerin weiter. Um dies zu erreichen, benötige man Orte, an
denen sich Menschen aller Generationen ganz selbstverständlich im
Alltag begegnen, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen.
"Mit Mehrgenerationenhäusern versuchen wir überall in
Deutschland solche Räume entstehen zu lassen."
Anderthalb Jahre nach des bundesweiten Aktionsprogramms
Mehrgenerationenhäuser zieht von der Leyen im Mai 2008 eine
positive Bilanz. Erklärtes Ziel des Aktionsprogramms ist es,
bundesweit in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt
Mehrgenerationenhäuser zu schaffen. 500 Häuser habe man seit
Anfang 2008 erreicht.
Ein erster Zwischenbericht nennt drei wesentliche Merkmale, die
den Erfolg der Mehrgenerationenhäuser ausmachen:
1. Mehrgenerationenhäuser sind ein Erfolgsmodell für
freiwilliges Engagement
Insgesamt engagieren sich 15.000 Männer und Frauen in den
Mehrgenerationenhäusern. Am stärksten beteiligen sich mittlere
und ältere Erwachsene zwischen 30 und 65 Jahren. Bemerkenswert:
60 Prozent der Engagierten sind berufstätig und investieren so
zusätzlich zu Beruf und Familie Zeit in das Miteinander der
Generationen. Zudem binden sich Freiwillige meist eng an ihr
Mehrgenerationenhaus. Etwa zwei Drittel von Ihnen engagieren sich
mindestens einmal pro Woche.
2. Mehrgenerationenhäuser sind ein Erfolgsmodell für
Zusammenhalt der Generationen
90.000 Menschen kommen täglich bundesweit in die
Mehrgenerationenhäuser und nehmen knapp 10.000 regelmäßige
Angebote wahr. Bereits jetzt begegnen sich in drei von vier dieser
Angebote Jung und Alt - insbesondere bei Kultur- und
Sportangeboten, aber auch in 70 Prozent der offenen Treffs sind
Jung und Alt gemeinsam aktiv.
3. Mehrgenerationenhäuser sind ein Erfolgsmodell für
haushaltsähnliche Dienstleistungen
Täglich greifen fast 10.000 Menschen auf Dienstleistungen zurück,
die in Mehrgenerationenhäusern angeboten werden. Insgesamt stehen
rund 1.500 Dienstleistungen zur Verfügung: mehr als 500 sind
Betreuungsangebote (45 Prozent aller Angebote), 300 Essensangebote
(24 Prozent) und 240 andere Dienstleistungen (16 Prozent) wie etwa
Haushaltshilfen oder Fahrdienste. Besonders die 30- bis 50-Jährigen
nutzen diese Angebote.
Hintergrund
Das
Bundesfamilienministerium hat das
Aktionsprogramm
Mehrgenerationenhäuser im Herbst 2006
gestartet.
Mehrgenerationenhäuser sind für alle
Generationen offene
Tagetreffs. Professionelle Kräfte arbeiten eng
und auf
gleicher Augenhöhe mit den Freiwilligen
zusammen. Über
einen Zeitraum von fünf Jahren erhält jedes
Haus jährlich
40.000 Euro Förderung. 200 der 500 Häuser
werden aus
Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF)
kofinanziert.
Weitere Informationen finden Sie auf der
Homepage:
www.mehrgenerationenhaeuser.de
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